Die Entnahme elektrischer Energie aus dem Stromnetz bewirkt eine Absenkung der Spannung. Eine Einspeisung elektrischer Energie, wie zum Beispiel durch eine Photovoltaik-Anlage, wirkt in entgegengesetzter Richtung und erhöht die Spannung.

Aufgabe des Netzbetreibers ist es, die Kapazitäten im Verteilernetz so zu dimensionieren, das der Stromfluss die zulässigen Belastungsgrenzen der Netzkomponenten nicht übersteigt. Gleichzeitig muss der Spannungshub durch Erzeugung und Verbrauch innerhalb konkreter Grenzen gehalten werden. Nur so ist ein störungsfreier Betrieb sichergestellt und eine sichere Versorgung gewährleistet.

Festgeschrieben sind diese Grenzen des Spannungshubes durch die Europanorm EN 50160 „Merkmale der Spannung in öffentlichen Verteilnetzen“. Zusätzlich ist für Mittelspannungskunden durch die technisch organisatorischen Regeln der e-Control (TOR) für Erzeugungsanlagen die reservierte Spannungsanhebung mit 2 Prozent gesetzlich vorgegeben. Für die Spannungsabsenkung sind 5 Prozent reserviert.

Das heißt, dass an einem bestehenden Netzanschlusspunkt im Mittelspannungsnetz etwa die 2,5-fach höhere Leistung entnommen als eingespeist werden kann. Bestehende Erzeugungsanlagen „verbrauchen“ bereits einen Teil des gesetzlich vorgesehenen Spannungshubs, dadurch reduziert sich die mögliche Einspeiseleistung für neue Erzeugungsanlagen weiter.