Der verständliche Wunsch nach einer rascheren Bearbeitung führt dazu, dass immer wieder mit gesetzlichen Fristen argumentiert wird, um die Bearbeitung zu beschleunigen. Der Zusammenhang dazu ist sehr oft falsch.

4 Wochen-Frist: „Mein Antrag muss binnen 4 Wochen genehmigt sein“

Das Gesetz sagt, dass ein Antrag / eine Anlage als akzeptiert gilt, wenn der Netzbetreiber nicht binnen 4 Wochen darauf reagiert. Jede Photovoltaik-Anlage, die unter diese Regelung fällt (Anlagen bis 20 kWp Leistung) bekommt zu Beginn des Genehmigungsprozesses automatisch einen Zählpunkt zugewiesen und eine generelle Zusage zum Netzzugang. Da jeder Antrag / jede Anlage einzeln auf Netzverträglichkeit hin geprüft wird, wird die Einspeiseleistung aber vorläufig auf 0 gesetzt. Die tatsächliche Leistung liegt nach der Detailprüfung vor.

Damit hat der Netzbetreiber dem Gesetz entsprechend binnen der vorgegebenen Frist reagiert.

1 Jahr- / 3 Jahre-Ausbaufrist: „Der Netzbetreiber muss das Stromnetz binnen einem / drei Jahren ausbauen, damit meine Einspeisebeschränkung aufgehoben werden kann“

Im Gesetz sind Ausbaufristen festgelegt, wenn ein Kunde nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden kann. In diesem Fall muss die Inbetriebnahme der Anlage im Niederspannungsnetz (Netzebenen 7 und 6) innerhalb eines Jahres nachdem alle Voraussetzungen vorliegen erfolgen können, für Anlagen im Mittelspannungsnetz (Netzebenen 5 und 4) innerhalb von drei Jahren. Zu den Voraussetzungen zählen das Vorliegen nötiger behördlicher Genehmigungen bzw. eine Vereinbarung über einen allfälligen Kostenbeitrag des Netzbenutzers zum Netzausbau.

Im Normalfall wird immer dann, wenn der Kundenwunsch nicht entsprochen werden kann, eine Alternativlösung zum Anschluss vorgeschlagen. Somit kann sichergestellt werden, dass es zu keinen Absagen und Anschlussverweigerungen kommt.

Einspeisebeschränkungen sind befristet

Wird eine Einspeisebeschränkung ausgesprochen, so ist diese unbefristet gültig. Es ist ein Automatismus in Vorbereitung, der alle von einem Teilnetzausbau betroffenen Kunden über das Vorhandensein neuer Netzkapazitäten informiert. Im Anschluss daran muss der Kunde aktiv werden und ggfs. einen neuen Antrag auf Erweiterung des Netzzuganges stellen.

Stand September 2022: Dieser Prozess ist in Vorbereitung und kann noch abgeändert werden.