Was kann ich gegen eine Rücklieferbeschränkung („Einspeisebeschränkung“) machen?

Wurde Ihre Einspeiseleistung beschränkt, können Sie Ihre Anlage so anpassen, dass diese bestmöglich zu den gegebenen Einspeisemöglichkeiten passt. Sie können zum Beispiel die Erzeugungsleistung reduzieren und durch Speicherung Ihre Wirtschaftlichkeit und Eigenversorgung erhöhen.

Wenn Sie die beschränkte Einspeiseleistung nicht akzeptieren wollen, können Sie einen Netzausbau beauftragen. Sie müssen dann entsprechend Ihrer Leistungsanforderung anteilig Kosten an diesem Ausbau übernehmen.

Fiktives Rechenbeispiel:

Die Einspeisekapazität in Ihrem Ortsnetz wird durch einen Trafotausch und eine Strangertüchtigung von 300 auf 400 kVA erhöht.
Die Kosten für diese Baumaßnahme belaufen sich auf 100.000 Euro.
Vom Netzbetreiber werden die Kosten im Vorgelagerten Netz in Höhe von 20.000 Euro übernommen
Es verbleiben offene Investitionskosten von 80.000 Euro
Da 100 kVA neue Einspeisekapazität geschaffen wurde, teilen sich die offenen Investitionskosten pro kVA auf 800 Euro.
Hierzu kommt der im Erneuerbaren Ausbau Gesetz 2021 verankerte Freibetrag von 175 Euro pro kVA zum Abzug.
Der Anteil zum Nachkauf von einem kVA Einspeisekapazität kostet also 625 Euro.

Andere Netzkunden, die in Ihrem Ortsnetz ebenfalls mit einer Einspeisebeschränkung belegt worden sind, werden dann ebenfalls über die neu zur Verfügung stehenden Einspeisekapazitäten informiert. Wie Sie haben auch diese dann die Möglichkeit, zu den gleichen Konditionen Einspeisekapazität "nachzukaufen".

Durch diese Vorgehensweise wird sichergestellt, dass alle Kunden im Ortsnetz gleich behandelt werden und es zu keinen Bevorzugungen kommt.